Nein, ich bin nicht dem religiösen Wahn verfallen, nein ihr sollt keine Zeitschrift abonnieren.
Es ist lediglich was passiert was ich euch erzählen will weil es doch irgendwie ungewöhnlich ist.
Ich wohne in München. Fahre jeden Tag diesselbe Strecke ins Büro und wieder heim. Mal dauerts länger, mal dauerts nicht so lang. Aber in der Regel ist nichts ungewöhnliches. Nun muß ich dazu sagen dass ich schon glaube dass manches im Leben "so sein soll". Das man manchmal Leuten begegnet oder begegnen soll und dass das auch irgendwo so passieren soll. Auch muß ich sagen, dass ich ein sehr hilfsbereiter Mensch bin.
Jetzt is es natürlich so, dass man als Christ dann und wann auch Hilfe braucht und eben betet und dann auch sagt oder denkt "wenn ich irgendwas tun kann, oder mich als Dank erkenntlich zeigen kann, dann will ich das auch tun".
Gestern Abend fuhr ich also von der Arbeit nach Hause. Ich war relativ spät dran weil ich noch Besorgungen hatte. Im Tunnel in der Nothaltebucht stand ein Auto, dass eine Panne hatte. An sich nichts ungewöhnliches. Doch es war ein Auto aus meiner Heimatstadt Weiden, einem Ort mit 43000 Einwohner etwa 220 km von München entfernt. Noch dazu war es ein Fiat, ich fahre ja auch Fiat und kenne mich etwas aus. Noch dazu war es ein alter Fiat. Ein Spider. Ich entschied mich dennoch weiterzufahren und die Nothaltebucht hätte wohl auch kein zweites Auto mehr gefasst. Bis ich die Situation realisierte war ich auch schon zu weit daran vorbei.
Dann kam ich ins Grübeln. Ein Auto aus deiner Stadt. Ein Fiat. Ein alter Fiat. Hät ICH helfen sollen? Ich fuhr heimwärts doch es kreiste. Aber........ du hast gar kein Werkzeug dabei....die Bucht zu klein und vielleicht ist das auch gar nicht erlaubt anzuhalten, wenn man keine Panne hat...vielleicht hat er schon auf Hilfe gewartet....schieben helfen kannste auch nicht, war ja im Tunnel und zu weit zur nächsten Möglichkeit und die Kondition is unterirdisch......vielleicht kennt der sich besser aus als du. Aber auch...aber vielleicht wäre es deine Aufgabe gewesen.....
Ich bin halt irgendwo auch ein Stück sensibel und irgendwie beschäftigte mich das sporadisch am Abend. Als ich schließlich ins Bett ging dachte ich mir "Ok, vielleicht hättest du helfen sollen, hast es aber nicht getan, dumm gelaufen, such keine Ausreden, du hast es einfach nicht getan....aber es war ein Mann und der kann sich selber helfen. Wäre es ne Frau gewesen hätte ich auch gehalten.
Die Geschichte so an sich ist an sich nicht tragisch und ich häts auch bestimmt nicht gesagt, doch es passierte was ulkiges.
Heute fuhr ich nach Hause. Ich hatte auch keine Termine. Der Verkehr wurde langsamer und staute sich. Stop und go. Und dann.... ein Fiat, zwei Damen, .... eine Fahrspur von zwei blockiert. Geholfen hat kein Mensch...außer mir. Warnblinker an, Warndreieck raus, auch gleich die schicke neue Weste und Dank des Cinquecento konnte ich das Vehikel dass nur unmehr wog wie ich zur Seite schieben. Dann noch Öl kontrolliert und Wasser weil er qualmte. Dann kam auch schon der Papi mit der großen Werkzeugkiste. Eine halbe Stunde seien sie schon da gestanden und keiner habe gehalten.
So Charma is fürs erste wieder sauber und ich läute den Feierabend ein.