Tacho - tiefgreifendes Wissen gefordert

    • Offizieller Beitrag

    Da ja gerade die Thematik um unsere Tachos aktuell scheint, habe ich auch Fragen:

    Ich habe ein paar Tachos unterschiedlicher Wegstreckenzahl und Tachoscheiben ( 200er und 220er) weitgehend zerlegt. Der Unterschied in der W-Zahl findet sich mir nur in der unterschiedlichen Übersetzung für den Kilometerzähler. Sprich das blaue Schneckenrad, die Zahnradwelle und das Zahnrad auf der Welle der Zahlenscheiben.

    Das Magnetschwungrad das durch die Tachowelle angetrieben wird und seinerseits durch das entstehende Magnetfeld die Tachonadel auslenkt, dreht sich 1:1mit der Welle und das bei allen Variationen gleich.

    Frage 1: liege ich hier richtig?

    Frage 2: wie kommt es dann zur unterschiedlichen Anzeige der Tachonadel?

    • Offizieller Beitrag

    Dino: Prüfe mal die technischen Angaben auf dieser Seite. Meiner Meinung nach ist das sehr gut erklärt.

    http://www.oldtimer-tacho-werkstatt.de/tacho-wissen/

    Übrigens: Die Ausrüstung mit Tachometern unterschiedlicher Wegdrehzahl (bei unterschiedlichen HA-Übersetzungen und Reifengrößen) ist auch Bestandteil der ABE für den Manta-A und somit Zulassungs- bzw. Prüfvoraussetzung (TÜV).

    Rainer

    • Offizieller Beitrag

    Danke Rainer für den Link!

    Das Funktionsprinzip ist mir bekannt. Mir geht es um die Unterschiede der Tachonadelanzeige/Drehung. Alle von mir geöffneten Tachos haben die gleiche Drehscheibe unter der Glocke an welcher die Tachonadel angebracht ist. Daher kann eigentlich nur die Einstellung der Rückstellfeder für die Anzeigegenauigkeit der Geschwindigkeit zuständig sein.

    • Offizieller Beitrag

    Die Federn sind kalibriert (Rückstellmoment). So steht es zumindest bei Bosch und ex VDO zu lesen:

    Ein Dauermagnet ist an der sich drehenden Welle befestigt. Zwischen Rückschlussring und Magnet befindet sich eine drehbar gelagerte Scheibe oder Glocke aus elektrisch leitendem nichtmagnetischen Werkstoff (Cu oder Al). Durch Drehung des Magneten werden in der Scheibe Wirbelströme erzeugt, die diese mit zudrehen versuchen. Die Scheibe ist mit einer Spiralfeder und mit einem Zeiger verbunden. Das Gleichgewicht zwischen Wirbelstrommoment und Rückstellmoment der Feder - der Zeigerausschlag - ist das Maß für die Geschwindigkeit. Da die Drehkraft sich analog zur Rotationsgeschwindigkeit verhält, kann ein Zeiger auf der Metallscheibe die Drehkraft darstellen. Anhand einer geeichten Skala lässt sich analog zur Zeigerstellung die Geschwindigkeit ablesen.

    Rainer

  • Die Federn sind kalibriert (Rückstellmoment). So steht es zumindest bei Bosch und ex VDO zu lesen:

    Ein Dauermagnet ist an der sich drehenden Welle befestigt. Zwischen Rückschlussring und Magnet befindet sich eine drehbar gelagerte Scheibe oder Glocke aus elektrisch leitendem nichtmagnetischen Werkstoff (Cu oder Al). Durch Drehung des Magneten werden in der Scheibe Wirbelströme erzeugt, die diese mit zudrehen versuchen. Die Scheibe ist mit einer Spiralfeder und mit einem Zeiger verbunden. Das Gleichgewicht zwischen Wirbelstrommoment und Rückstellmoment der Feder - der Zeigerausschlag - ist das Maß für die Geschwindigkeit. Da die Drehkraft sich analog zur Rotationsgeschwindigkeit verhält, kann ein Zeiger auf der Metallscheibe die Drehkraft darstellen. Anhand einer geeichten Skala lässt sich analog zur Zeigerstellung die Geschwindigkeit ablesen.

    Rainer

    welche Bauteile sind dann jetzt verschieden/ anders? Für die Wegstrecke verantwortlich?

    Das Leben ist hard,......aber ungerecht!

    • Offizieller Beitrag

    welche Bauteile sind dann jetzt verschieden/ anders? Für die Wegstrecke verantwortlich?

    Für die Übersetzung Wegstrecke ist die blaue Schnecke, die Zahnradwelle und das Zahnrad auf der Zahlenscheibenwelle verantwortlich.

    Und nach den vom Rainer geposteten Text ist die Einstellung der Rückstellfeder für die Genauigkeit der Tachonadel zuständig.

    So habe ich mir das auch gedacht. Ich denke aber, man kann sich die hochgenaue Kalibrierung der Tachonadel sparen, da das System an sich schon ungenau ist. Die Anzeigegenauigkeit dürfte sogar Temperaturabhängig sein.

    Wenn ich Zeit habe, bastel ich mir einen Prüfstand mit regelbarem Tachoantrieb. Dann KÖNNTE man das eingehender prüfen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kalibriere ja LKW Fahrtenschreiber nach Paragraph 57b.

    Allerdings keine von den alten mit der Welle, das heißt, nur elektronische Geber.

    Ich wäre da grundsätzlich auch davon ausgegangen das die Tachoeinheit immer gleich ist und die Anpassung über das Schneckengetriebe erfolgt.

    Kalibriert wird mit Veränderung der Wegimpulszahl.

    Eine Veränderung hat man auch bei Reifenverschleiß, deshalb ist beim LKW die alle zwei Jahre Wiederholungsprüfung nie gleich an Wegimpuls.

    Je kleiner das Rad, umso mehr Impulse werden auch der Teststrecke gemessen.

    Gemessen wird meist auf 20 Meter Teststrecke und wird dann hochgerechnet auf 1000 Meter.

    Das heißt die Wegimpulszahl ist der Wert des Gebers (Tachowellenumdrehung) auf 1000 Meter.

    Wenn du einen alten Betrieb in der Nähe hast, der Fahrtenschreiber prüft, haben die wahrscheinlich noch einen Prüfstand für Wellenbetriebene Tachos.