einige von euch wussten es ja:
wir waren auf der suche nach einem wintertauglichen hundeauto, durch das man auch mit 'nem kärcher marschieren kann.
andrea hat auch ein wunschauto gefunden, praktischerweise stand dieses in südspanien.
ich habe mir dann 117 fotos der restauration des autos angeguckt und das ding mit 500.-- angezahlt.
nun wollten wir die wanne "nur noch" abholen...
"AUTOKAUF IN SPANIEN - LEICHT GEMACHT"
der auftrag war ja klar:
nach spanien fliegen, einen tag aufenthalt um das angezahlte auto abzuholen und wieder nach hause. klingt einfach, ist's aber (natürlich) nicht.
mittwoch nachmittag
wir haben unsere hunde (temporär) abgegeben und uns zum wald & wiesen-flughafen frankfurt-hahn bringen lassen.
flug war perfekt, in alicante wurden wir von andrea's papa abgeholt, kurzer snack in einer "hamburgeseria" und ab ins hotel (das übrigens klasse war).
am nächsten morgen wollte ja unser autoverkäufer kommen...
donnerstag
da das zeitgefühl der südspanier ja bekannt ist, starteten wir um 9:30h zu einem ausgedehnten spaziergang am meer (verabredet waren wir um 10:00h, erwartet hatten wir unseren verkäufer demnach nicht vor 11:30h).
um 9:50h klingelte mein telefon...der verkäufer sitzt in der hotelbar ?!?!
kein scherz, er war wirklich da.
kaffee, plauderei, abfahrt!
er war mit einem freund hier und wollte uns mitnehmen zum auto...allerdings: in spanien muss der verkauf amtlich dokumentiert werden, das entsprechende amt hat nur bis 14:00h auf. es stellte sich die frage, ob wir erst "autogucken" oder "formalitäten klären". da ich keinen bock auf verzögerung hatte: erst zum amt.
kurz vor selbigem stellte der verkäufer fest, dass er sie nicht alle habe. also: alle papiere... also doch erst zu ihm nach hause...etwa 35 km in den bergen.
dort angekommen sahen wir zum ersten mal "unseren" jeep...er war -nett umschrieben- nicht besser als vermutet. genaugenommen war es grenzwertig...wir machten eine ausgiebige probefahrt und sagten zu (wir haben uns dazu ja auch vorab verpflichtet).
das loch im dach wurde geflickt, der auslaufende tank ebenso, die 2cm dicke hundehaar-schicht durften wir kostenfrei übernehmen. wir haben dann noch unendlich viel ersatzteile verladen und wollten zum amt.
da der vertrag ja noch nicht perfekt war, wollte ich nicht mit dem jeep fahren, der verkäufer und andrea bildeten die besatzung desselben, sein freund und ich versuchten im focus dem heissen reifen zu folgen (was wirklich nicht ohne war...).
nach 25km fahrt stoppte der jeep mit einem "CROAAAKKKKK" am ortseingang von alicante.
das ding war kaputt. aus.
keiner wusste so recht wie wir nun mit der situation umgehen sollten, ich war nur froh, nicht selbst gefahren zu sein..!
langes suchen und glotzen brachte uns nicht weiter...augenscheinlich war der schaden nicht festzustellen. irgendetwas innerhalb der (recht neuen!) kupplunh musste gebrochen sein.
wir wurden daher wieder in's hotel gebracht, die jungs wollten sich um den jeep kümmern.
nun waren wir erst einmal mit andrea's vater verabredet, er sammelte uns zwangsläufig wieder ein...
nach dem abendessen versuchte ich gegen 22:00h nochmals den verkäufer zu erreichen...leider erfolglos. das war ja nun kein gutes zeichen, sind wir ehrlich...das hiess für mich: plan "B" musste erarbeitet werden...
da andrea extrem ungern fliegt, versuchte ich einen bus oder zug zu finden um wieder nach deutschland zu kommen...oooder: ein anderes AUTO!
ich surfte also noch durch's netz und fand drei interessante autos in erreichbarer nähe.
wir wollten also nun ein auto kaufen, was wir mit einem kleinen gewinn in deutschland verkaufen konnten...
freitag
mit dem taxi ging es zum ersten auto...wir waren ganz hin-& weg...ein ford fiesta mit der fahrgestellnummer 271, gebaut 1976, aus zweiter hand. das auto war super und nach einem kurzen telefonat mit unserem ursprünglichen verkäufer war der deal perfekt.
da die batterie leer war, wurde sie gebrückt, rote nummer drauf und los!
um die ecke mit laufendem motor getankt und ab zum jeep-verkäufer um die anzahlung abzuholen.
auf dem weg dorthin haben wir uns einen kleinen sonnenbrand eingefangen...während wir auf den abschleppwagen warteten.
abschleppwagen? achja: nach etwa 25 km kochte der kleine fistel...auch nachdem er abgekühlt war, war aber an eine weiterfahrt zur 5 km entfernten raststation nicht zu denken...die batterie war nicht nur leer, sie war tot!
also bei herrlichstem sonnenschein ein stündchen auf den abschlepper gewartet, der uns dann zur nächsten grossen ford-werkstatt nach benidorm brachte.
das auto war gerade abgeladen, als die mittagspause vorbei war...fünf oder sechs mechaniker kamen zum auto, fragten ob es zu verkaufen sei und streichelten die polster...wir waren in unserer meinung bestärkt ein gutes auto gekauft zu haben!
die werkstatt hatte nun noch 2,5 stunden geöffnet...in der zeit sollten diagnose und reparatur geschafft sein.
die diagnose war erstellt: der kühler war undicht, verlor wasser...daher wurde dem auto (zu recht) heiss.
mit kühlerdicht, frischem kühlwasser und einer neuen batterie ging es vom hof.
da wir nun nicht in den abend starten wollten, suchten wir uns in der nähe (in altea) ein leckeres restaurant und ein hübsches hotel. es war perfekt!
das hotelzimmer war extrem niedlich und wollte fotografiert werden...leider waren einige bilder zu dunkel und beim löschen derselben habe ich irgendwie die taste "alle löschen" gedrückt. all unsere fotos (vom papa, vom abschlepper, von der werkstatt, von UNS) waren gelöscht...grummel!
nach einer nacht im himmelbett und einem tollen frühstück ging es dann endlich auf die heimreise...immerhin war ja schon
samstag.
unser kleiner stand um die ecke und wollte mit uns nach alemania
schliesslich waren es ja nur noch ein "paar meter"...
frohen mutes fuhren wir also richtung heimat.
weitere 25 km später sah unsere umgebung übrigens folgendermassen aus:
nun kann ich ja von glück reden, dass "mein mädchen" nicht so 'ne olle zeterkuh á la: "ich habs gleich gewusst" "olle karre" "was hast du da für 'ne scheisse gekauft" ist...puuuh!
wir haben dem kleinen eine pause gegönnt und fuhren die nächste abfahrt runter nach denia (wo ich schon jahre meiner jugend verlebt hatte - so schliessen sich kreise...hihi)
auf dem mc donalds parkplatz arbeiteten wir den nächsten schlachtplan mit dem adac aus...
grosse hoffnungen machten die uns nicht gerade:
prinzipiell würde sich am kommenden montag jemand um das auto kümmern können...da aber am dienstag in ganz spanien feiertag ist (wie eigentlich jeden tag), würden die meisten leute am montag gar nicht arbeiten...recht haben sie damit ja zweifelsohne, mir persönlich war das aber ein zuuu langes wochenende.
ausserdem: selbst wenn dann am mittwoch jemand anfangen würde das auto zu reparieren...bis die teile von so einem alten auto besorgt wären...also: vor freitag würde das nix! wie beschrieben: heute war samstag!
die gute frau vom adac (wir sind übrigens mittlerweile "per du" - sie heisst magdalena) bat uns also nach hause zu reisen.
da andreas flugangst trotz der pannenserie nicht zu vernachlässigen war, schlug magdalena einen mietwagen vor.
wir sollten den fiesta samt schlüssel beim ford-händler gegenüber abgeben und auf weitere anweisungen warten.
prima, machen wir.
10 minuten später ein neuer anruf...plan "C":
die mietwagenkosten wären mit einem in spanien zugelassenen mietwagen zu hoch (hmmm, sind spanische mietwagen nicht irgendwie immer in spanien zugelassen???)...ob wir bereit wären erster klasse im liegewagen zurückzufahren?
jau, gerne!
für mich als bekennenden frankreich-hasser die perfekte art dieses land zu queren. schlafend.
magdalena wollte sich um die zugverbindung kümmern (und das stelle ich mir bei denia > neunkirchen-seelscheid nicht einfach vor...hihi).
weitere 15 minuten später dann der plan:
mit dem taxi zur europcar-station...
mit dem mietwagen nach barcelona-sants, von dort mit dem zug nach barcelona-francis, dort in den liegewagen nach paris und umsteigen (iiiih!) und weiter mit dem thalis nach köln...
okay klingt spannend...nur der mietwagen war furchtbar und bereitete mir (nicht nur wegen der schlechtesten je "besessenen" bestuhlung) schweissausbrüche. eine fiese kleine kapsel...der absolute horror!
dass auch der liebe gott ganz klar "NEIN" zu diesem auto sagte, bewies er an einer mautstation.
man fährt durch eine schleuse, zieht ein ticket, die schranke geht hoch, beschleunigen und V O L L B R E M S U N G !!! unerklärlicherweise knallte die schranke plötzlich wieder runter! wir malten uns nur aus, wie furchtbar es gewesen wäre, wenn die schranke auf unseren fiasko geknallt wäre!!!
ich habe tatsächlich noch nie einen fahrersitz nach rund 200km wegen unfasslicher rückenschmerzen geräumt...kleine impressionen am rande der reise entschädigten aber vollkommen diese torturen...
endlich sind wir also 450km später in barcelona, auf dem weg zum bahnhof wollten wir das auto noch tanken...leider sind zum einen tankstellen in barcelona recht rar, zum zweiten der verkehr chaotisch/agressiv (ganz anders als in südspanien). die 2,4km entfernte tankstelle erreichten wir lässig...nach exakt 30 minuten!
auto abgegeben und los...wie kommen wir von hier zu dem anderen bahnhof? uns blieb mit ticketkauf und nahrungsversorgung noch 1 stunde...die zeit rennt. wir auch.
andrea hatte ein goldenes händchen und den richtigen mann gefragt: es fährt KEIN zug von francis nach paris...weil dort bauarbeiten sind!
der zug fährt ein paar minuten früher von "unserem" bahnhof.
wir waren froh, diese information HIER erhalten zu haben und nicht erst auf dem bahnhof, den wir zu erreichen versuchten...puuuh!
schade, dass der liegewagen ausgebucht war...im gesamten zug gab es nur noch eine zweierkabine im schlafwagen. yeah!
also alles gebucht, tickets gekauft, nahrungsmittel besorgt und auf's gleis...
aber nein, es ist ja ein "besonderer" zug:
am eingang wird erst einmal von einem uniformierten gecheckt, ob man sich auch wirklich durch den erwerb einer fahrkarte für diesen zug qualifiziert hat...dann wird das gepäck durchleuchtet (aber auch wirklich nur dieses - unter meiner jacke hätte ich auch 'nen bombengürtel tragen können, DAS wäre okay gewesen...!) und sicherheitshalber NOCH EINMAL der korrekte fahrschein geprüft. diesmal von zwei uniformierten.
danach boten die spanier noch das "i-tüpfelchen": eine "aufzugholerin"! da der zug in der etage unter uns abfährt, steht dort eine nette uniformierte und drückt zur entlastung unsererseits den knopf um den fahrstuhl zu rufen.
und: wenn man eingestiegen ist, drückt sie auch im inneren des lifts die passende etage (hätte bei der wahl zwischen "oben" und "unten" auch sonst in's auge gehen können...ts,ts..!)
auf dem gleis begrüsste uns dann noch der ausgesprochen charmante schaffner.
unzählige uniformierte später durften wir also unsere zelle beziehen...
offenbar verbaut der franzoos seine bahnschienen mit einer ähnlichen präzision wie seine autos.
das gerumpel war UN-ER-TRÄG-LICH...irgendwann werden wir auch irgendwie ein wenig geschlafen haben, die 12-stündige fahrt im schlafwagen war dennoch eine qual.
wenigstens konnte man sich vor dem ungeniessbaren zugfrühstück (das obst wird vermutlich einmal pro woche vorbereitet und wartet dann darauf, serviert zu werden) noch ein wenig in seiner zelle "frischmachen"...hihi
dann also zum endspurt eine kleine metrofahrt durch paris
und dann ab in den thalys.
mein frankreich-hass bestätigte sich übrigens auch wieder..:
mal abgesehen davon, dass eine 0,2-cola in bahnhofsviertel mit touristentauglichen DREIEURONEUNZIG bezahlt werden will, die dazu passenden toiletten spotten jeder beschreibung. die herrentoiletten durfte ich in ermangelung einer klinke gar nicht bewundern, bei den damen traute ich mich aus hygienischen gründen nur bis zum waschbecken. die vorfreude auf die toiletten bei "mc CLEAN" (toilettennutzung: 1.--) währte auch nur bis hinter den bezahlautomat...unfasslich, ich ekle mich noch jetzt.
dass uns auch der "vorzeigezug" thalys mit dreck und defekten lampen und sitzen begrüsste, war nur fair.
franzosen und chinesen werden mir immer unerträglicher...pfuibah! (dies ist eine GANZ PERSÖNLICHE einstellung!!!)
der rest ging flockig...in köln umgestiegen, direkt mit dem nächsten bummelzug zu stefan, der auf unsere hunde aufpasste und dann nach hause.
ENDE.